Derby gegen Tannenhof endet unentschieden

TV Grafenberg 1 vs. FC Tannenhof 2 : 2:2

Geschminkte Männer sieht man in Grafenberg eigentlich eher selten. Trotzdem forderte Coach Bernd Flottmann von seiner Elf vor dem Spiel gegen den FC Tannenhof "sofort die Pomadigkeit abzulegen", die den TVG im Spiel gegen Hillal den Sieg gekostet hatte.

Eine Forderung, die seine Mannschaft bei gutem Wetter nicht sofort umsetzen konnte, machte doch der Gast in den ersten zehn Minuten mächtig Druck auf das Tor von Torwart Mike "El Witti" Witthaus. Dann aber kamen die Grafenberger immer besser ins Spiel und erarbeiteten sich aus einer gefestigten Defensive (mit dem zurück gekehrten und frisch frisierten Stefan Kleier) heraus gute Torchancen die Tillmanns, Eckert und Zundler, immer wieder von den "blonden Brüdern" Müller in Szene gesetzt, allerdings noch nicht in Zählbares ummünzen konnten.

Nach einer kampfbetonten ersten Halbzeit schien der Trainer der Männer von der Sulzbachstrasse in der Kabine die besseren Worte gefunden zu haben: der TVG startete mit Druck in die zweite Halbzeit und hatte mit dem eifrig arbeitenden Andreas Hellfritzsch einen starken Frontantrieb auf dem Feld. So boten sich gute Chancen zur Führung, die aber ungenutzt blieben.
Und da eine biblisch alte Fussballregel den Zusammenhang zwischen "vorne nicht reinmachen" und "dann hinten kassieren" herstellt, kam es wie es kommen musste: nach ansehnlicher Kombination gelang dem FC Tannenhof nach einem Glücksschuss in der 70. Minute die Führung.

Jetzt aber zeigte sich, daß die Grafenberger keine Zeit vor dem Schminkspiegel verbracht hatten: wütend stemmten sie sich gegen die drohende Niederlage und glichen in der 78. Minute durch Hellfritzsch längst verdient aus.

Nach einem unverdienten Freistoss an der Straufraumgrenze für Tannenhof testeten die ansonsten blass bleibenden Gäste in der 86. Minute dann noch einmal die Kampfkraft der Grafenberger: sie erzielten das 1:2, Flottmanns Truppe blieben also ganze 4 Minuten, um das Blatt erneut zu drehen. Selbst Torwart Witthaus hielt es nicht mehr im eigenen Kasten, wie ein Leuchtturm auf Beinen suchte er den Weg in den Tannenhofer Strafraum, um seinen Beitrag zu leisten.

Tannenhof wähnte sich als sicherer Sieger, hatte aber eine weitere biblisch alte Fussballregel vergessen: das Spiel dauert 90 Minuten. Der Ausgleich kam in Gestalt von Pierre-Marcel "Epo" Müller, der quasi mit dem Schlusspfiff eine (Zuschauer bestätigten, ein rotes Licht gesehen zu haben) mit dem Laser vermessene Flanke auf den Fuss des heranstürmenden Hellfritzsch platzierte. Der Ball im Netz, Ausgleich 2:2, Spiel vorbei. Co-Trainer Mike "Fussball ist so einfach" Ferrier hielt nichts mehr auf der Bank, als erster Gratulant legte er ungeahnte Sprinterqualitäten an den Tag.

Fazit: der TVG beisst sich in der Kreisliga B fest und hält Kurs.

Aufstellung TVG: Witthaus - Salata, Kellers, Kleier - D. Müller, Kuhnau, P. Müller, Zundler, Eckert - Tillmanns ( 80. André), Hellfritzsch

Tore: 0:1 glücklich; 1:1 Hellfritzsch; 1:2 hinterhältig; 2:2 Hellfritzsch